Der Verband

Von Generation zu Generation

Im Verband der Klein- und Obstbrenner Südwürttemberg-Hohenzollern sind Traditionsbetriebe, die seit mehr als 200 Jahren von Generation zu Generation weitergeführt werden. Die Brennerei ist für viele landwirtschaftliche Betriebe nicht nur ein unverzichtbarer Betriebszweig, für die Brennerinnen und Brenner ist diese Arbeit auch aktiver Umweltschutz. Durch die Pflege der für unsere Region typischen Streuobstwiesen wird eine Kulturlandschaft erhalten, die in Europa ihresgleichen sucht. Individuelle gebietstypische Brände sind das Markenzeichen der Klein- und Obstbrenner. Aufgabe des Verbandes ist die Bewahrung und Förderung dieser Brennereien.

Andreas Metzler

(Verbandsvorsitzender)

Hermann Stoppel-Heumesser

(1. stellvertretender Vorsitzender)

Joachim Dürr

(2. stellvertretender Vorsitzender)

Mitglieder des Vereinsvorstands des Kleinbrennerverbands
Die Qualität des Obstes, sowie die sorgfältige Verarbeitung dessen, hat entscheidenden Einfluss auf die Feinheit und den einzigartigen Geschmack der Edelbrände.

Geschichte

Ein Verband im Wandel der Zeit
1948
In der harten Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als das Gründen von Vereinen und Verbänden von den Besatzungsmächten wieder zugelassen wurde, hat eine Gruppe von Brennereibesitzern die Wiedergründung eines Brennereiverbandes geplant.
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Auf diese Anregung hin wurden überall in den Kreisstädten Versammlungen abgehalten und Kreisverbände gegründet. Die Versammlungen bestellten immer einen Vorsitzenden und einen Kassier. Meist sind auch alle Teilnehmer dieser Gründungsversammlungen sofort dem Verband beigetreten.
Im Juli 1948 verschickte Stephan Mennel aus Wangen-Neuravensburg Einladungen, zu der am 9. August 1948 um 10 Uhr, im Gasthaus "Krone" in Sigmaringen stattfindenden Neuaufrichtung bzw. Gründungsversammlung der Obst- und Kleinbrenner von Württemberg und Hohenzollern.

In dieser Versammlung wurde der Landesverband gegründet. Es wurde eine entsprechende Satzung verabschiedet und Stephan Mennel zum Vorsitzenden gewählt. Albert Schlotterbek wurde zum Stellvertreter bestellt.Der Verband konnte nun seine Geschäfte aufnehmen. Im Laufe des Jahres 1948 musste die beschlossene Satzung auch der Militärregierung vorgelegt werden, welche die Satzung jedoch nicht genehmigte. Der Hauptgrund zur Ablehnung war, dass das Verbandsgebiet größer war, als das Gebiet der damaligen französischen Militärregierung. Weiterhin lagen auch noch nicht alle Gründungsprotokolle der Kreisverbände vor.

1949
Die neue Fassung der Verbandssatzung wurde in deutscher und französischer Ausfertigung nun erneut der Militärregierung vorgelegt, welche diese dann auch ohne Beanstandung genehmigte.
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Zu erwähnen ist noch, dass der 1. Vorsitzende Herr Menel während dieser Sitzung am 27.Mai 1949 aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat und sein Amt an seinen bisherigen Stellvertreter Herr Schlotterbeck weitergab. Zum neuen Stellvertreter wurde Herr Anton Probst aus Ravensburg-Torkenweiler gewählt.
Der Verband bekam nun auch seinen noch heute gültigen Namen:


Verband der Klein- und Obstbrenner in Südwürttemberg-Hohenzollern

Die ersten Jahre der Arbeit waren geprägt von vielen Verhandlungen mit den Zollverwaltungen. Es wurden die Übernahmepreise ausgehandelt und es gab Probleme bei verschiedenen brennrechtlichen Fragen – so wie damals schon bei den Ausbeutesätzen. Auch aufgrund der guten Zusammenarbeit mit dem 1950 gegründeten Bundesverband Deutscher Klein- und Obstbrenner konnte viel für die Mitglieder erreicht werden. Dieser Bundesverband, in welchem wir heute mit 7 weiteren Landesverbänden eine starke Interessengemeinschaft bilden, verhandelte schon damals mit den Politikern unserer Republik und allen Dienststellen, welche sich mit Alkohol und dem Brennereiwesen beschäftigen.

Die Bildung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und später der Europäischen Union brachte neue Probleme für die Kleinbrenner mit sich. Es wurde notwendig, über den Bundesverband auch auf europäischer Ebene Verbindungen aufzunehmen und Kontakte zu knüpfen. So wurde z.B. auch die Europäische Alkoholunion gegründet. Ständige Gefahren für das Branntweinmonopol, sei es durch Kräfte in Deutschland oder durch Forderungen in Europa eine Agraralkoholmarktordnung ins Leben zu rufen, konnten immer wieder auch dank der Hilfe der Politik abgewendet werden.

1975
Der neue Vorsitzende Herr Walter Böhmer, welcher Landwirt und Brennereibesitzer war, kannte sich bestens aus mit den Sorgen und Wünsche seiner Verbandsmitglieder.
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Nachfolger wurde im Jahre 1974 Walter Böhmer aus Ettishofen, Bezirk Ravensburg.

In seiner Amtszeit fiel der Vorschlag, die Kleinbrennereien abzuschaffen und durch Genossenschaftsbrennereien zu ersetzen. Der energische und geschlossene Widerstand aller organisierten Kleinbrenner konnte dies jedoch verhindern. Ebenfalls unter dem Vorsitz von Herrn Böhmer hat der Verband erstmals einen Informationsstand mit Schnapsverkauf auf der Obst- und Gartenausstellung in Friedrichshafen eingerichtet. Das starke Interesse der Messebesucher hat den Verband veranlasst, dies als eine bleibende Einrichtung beizubehalten. Ein Kriegsleiden hat den Vorsitzenden Böhmer 1985 nach 11 Jahren Tätigkeit für den Verband veranlasst, den Vorsitz aufzugeben. Er wurde von der Landesversammlung einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt.

1985
Zur gleichen Stunde wurde Herr Rupert Lehle vom Bezirksverband Tettnang zum Landesvorsitzenden, sowie Herr Anton Probst jun. aus Ravensburg-Torkenweiler zum stellvertretenden Landesvorsitzenden bestellt.
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Für dieses neue Führungsteam (beide Landwirte und Brennereibesitzer) galt es nun das von den Vorgängern Erreichte zu erhalten und Neues zum Wohle der Brenner in Südwürttemberg-Hohenzollern anzugehen. Hierzu gehörte auch die Durchführung der ersten Branntweinprämierung, welche in Zusammenarbeit mit dem Landesverband Nordwürttemberg stattfand.

2001
Nicht nur der kollegiale Wettstreit sollte den Brennern ein besonder Anreitz sein, sondern auch die Chance die prämierten Produkte für den Endverbraucher sichtbar attraktiver zu machen und als geprüfte Qualitätsspirituose anbieten zu können.
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In der Hauptversammlung der Vorsitzenden und Delegierten aller Bezirksverbände in Sigmaringen, am 07.03.2001 trat Rupert Lehle als Landesvorsitzender zurück.
Rupert Lehle wurde von den Vorstandsmitgliedern und den anwesenden Gästen großer Fleiß, Tatendrang sowie hohe Kompetenz und Besonnenheit bescheinigt. Seine Verdienste um den Verband wurden mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden entsprechend gewürdigt.

Frau Claudia Metzler, Landwirtschaftsmeisterin und Bäuerin aus Bodnegg, wurde in dieser Hauptversammlung einstimmig zur Nachfolgerin gewählt. In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesverband setzt sie sich nicht nur für die Belange der über 3000 Kleinbrenner im Verbandsgebiet ein, sondern auch für den Erhalt der noch bestehenden ökologisch wertvollen Streuobstwiesen. Die Verwertung von Obst über den Brennkessel ist von existenzieller Bedeutung für den weiteren Bestand dieser regionaltypischen Kulturlandschaft.

2016
Der Verband Blick in die Zukunft und legt die Grundsteine zur ordnungsgemäßen Führung von Verbandsangelegenheiten.
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Der Verband der Klein- und Obstbrenner ist nach wie vor in Bezirke der Altkreise organisiert, wie es aus dem Jahre 1949 herrührt.
Es gibt Bezirksvorsitzende und deren Obmänner, die dafür zuständig waren, die bis dato 2.310 Mitglieder des Verbandsgebiets mit aktuellen Themen zu beliefern und den Verbandsbeitrag einzuziehen. Viele Mitglieder wurden beim ersten Besuch durch den Obmann, nicht angetroffen oder hatten den Mitgliedsbeitrag nicht zur Hand.
Im Jahr 2016 wurden die Bezirkskassen (eine Art Abteilungskasse), an die Hauptverbandskasse übergeben. Somit ist der vertretungsberechtigte Vorstand nach BGB §26 seinen steuerlichen Pflichten des eingetragenen Vereines nachgekommen. Seit diesem Zeitpunkt werden die Mitgliedsbeiträge von dieser zentralen Kasse (Konto), per SEPA-Lastschrift eingezogen und die Mitglieder des Verbandes digital geführt. Die Mitglieder- und Kassenführung des Verbandes leitet seit 1986 Karl-Heinz Vogel aus Kehlen.

2019
Der Verband wählt einen neuen Vorstand. Andreas Metzler tritt sein Amt als Verbandsvorsitzenden an.